Mein Geheimnis

Und kannst du ein Geheimnis wahren?
Ich möchte dir das meine künden…
Ich traute mich nicht es zu sagen,
Doch mehren sich verschweigend Wunden.
Nicht leicht ist es, es auszusprechen,
Drum sage ich es in Gedichten:

Ich bin verletzlich, habe Schwächen,
Ich bin vollkommen, ja! mitnichten.

Der Atem stockt, gedenkend Fehler,
Nicht die der andern, nein, die meinen;
Die Welt ist voller Schmäherzähler,
Drum fällt‘s so schwer als Mann zu weinen.

Schließt Tränen aus die Mannesstärke,
Ist‘s wirklich töricht zu verzeihen,
Liebt Allah nur die strengen Werke?

Barmherzig sein ist Allahs Sitte,
Was Er selbst tut, soll Er nicht weihen?
Von wem nur littet ihr die Tritte,
Wer hörte nicht von Ebu Bekir?

Er weinte im Gebet, die Haare
Des Bartes war’n durchnässt von Tränen,
Soll ich nicht weinen, oh! Die Bahre!
Die Selbstigkeit konnt ich nicht zähmen…

„Wer nie sein Brot mit Tränen aß,
Wer nie die kummervollen Nächte
Auf seinem Bette weinend saß,
Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte.“ (Goethe)

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