Mit dem Namen Allahs, des Ur-Gestalters, des Ewigen,
dies ist der 51. und letzte Flügelschlag. Was also ist ein romantisches Leben? Der osmanische Universalgelehrte Ahmed Cevdet Pascha schrieb in einem Brief an M. Schumann aus Goslar im Harz, nachdem dieser mitteilte Muslim werden zu wollen: „Der Mensch besitzt mittels Verstand und Denkvermögen den Vorzug vor Tieren und ist ein Geschöpf, das erschaffen wurde, um seinem Schöpfer, Der ihn aus dem Nichts schuf, zu dienen.“ Tiere können ihrem Schöpfer nur mittels ihrer Instinkte dienen. Den Menschen zeichnet aus, dass er mittels Erkenntnis dienen kann. Den Verstand einsetzen, um gottgefällig zu handeln ist das Wesen des Romantikers. In diesem Sinne schrieb Goethe: „Das schönste Glück des denkenden Menschen ist, das Erforschliche erforscht zu haben und das Unerforschliche ruhig zu verehren.“
Zivilisation, technischer Fortschritt, wirtschaftliches Denken ist nicht schlecht, erst wenn die Menschlichkeit darin mangelt, sind sie schlecht und verabscheuungswürdig. Adam Smith war Moralphilosoph und schrieb den „Wohlstand der Nationen“ erst nachdem er moralische Werke schrieb. Erst kommt die Menschlichkeit, heißt, das eigene Wohl, das der Mitmenschen und auf lange Sicht auch anderer Nationen mitzubedenken; dann kommt der Fortschritt. Fortschritt ist nicht schlecht. Ausbeutung ist es, der viehische Gedanke, dass der Stärkere sich nicht verantworten muss, ist es.
Die osmanischen Sultane waren vorübergehend die mächtigsten Männer der Welt. Dies könnte, wie in Europa, dazu verleiten auf Kosten des Volkes zu leben, doch sie stellten wen ein, der sie erinnerte: „Werdet nicht hochmütig, o Sultan, höher als Sie steht Allah, der Erhabene.“ Und so kam es, dass die Sultane von 1468-1856 im selben Palast wohnten und nicht ständig neue bauen ließen. Statt neue Paläste, stifteten die Sultane Bauten für den öffentlichen Nutzen: Moscheen, Madrasas, Badehäuser, Brunnen.
Wer mit Verstand und Denkvermögen Allah, dem Urschönen, dient, den lässt Allah geliebt sein im Volk. Ob Sultan oder Manager spielt keine Rolle. Wie kann ich, in dem, was ich tue, menschlicher agieren, Schönheit hinzufügen? Das heißt dem eigenen Schöpfer dienen.