An meine Generation, ein Weckruf

Ich habe all mein Leben bloß verschwendet,
Ich lebte für und teilte Dinge, die
Den anderen gefallen, ach welch Täuschung!
Gefallsucht hielt ich wirklich für Genie.

Weil Rumi allen anderen gefällt,
Hab Rumi ich geteilt, nein nicht aus Liebe,
Aus Eitelkeit und um mein Ich zu decken,
Denn ich, ich bin ein Sklave meiner Triebe.

Ich teile das, was grad in Mode ist
Und flüchte vor der Wahrheit, wer ich bin;
Wär Social Media nicht, ich wär ein Nichts:
„Ich teile, also bin ich“, ist mein Sinn.

Doch andre halten mich für schön und toll,
Solch Blinden zu gefallen ist mein Glück!
Sie kommentieren und sie liken mich,
Doch echtes Glück ist‘s nicht, ach nein, kein Stück.

Ich teile meinen Körper, doch beklage,
Dass alle oberflächlich sind, ich nicht.
Ich flirte ständig mit wildfremden Blinden,
Sie sehen mit dem Aug, mit Herzen nicht.

Ich kehre um von diesem niedren Leben,
Ich höre auf mich weiter zu betrügen;
Wer sich das Herz bereinigt nur, sieht gut
Und wer mit Schmutzherz sieht, wird sich belügen.

Den Herzensmenschen will ich nur gefallen,
Ein Herzmensch ist, wer die Bedeutung fasst;
Sie sind so selten, Allah! Zeig sie mir…
Vorbei sei‘s Leben ohne Ruh und Rast.

Du hast, Farazi, in das Herz geblickt,
Kehr niemals um vom Nichtort, diesem Raum;
Hier lernst du, was sich für den Menschen schickt
Und lebst wie‘s Rumi selbst gefällt, den Traum.

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