Kurz bevor er stirbt, spricht Romeo die folgenden Worte: „Augen, blickt euer Letztes! Arme, nehmt die letzte Umarmung! und, o Lippen, ihr, die Tore des Odems …“
Mit dem Namen Allahs, des Barmherzigen, des Annehmenden der Reue,
den Alltag zu romantisieren gelingt dadurch, sich des Lebensendes bewusst zu sein. Entgegen unserer Wahrnehmung werden wir eines Tages eine Nachricht sein: „Hast du gehört? … ist gestorben.“
Das sollte kein Anlass zur Trauer sein. „Beweinenswert ist nicht, wer stirbt, Wer kein Werk hinterlässt, der ist‘s.“ (Scheikh Edebali) Des Todes bewusst zu leben führt dazu Augenblicke auszukosten. Dieser Beitrag, ist es mein letzter?
„Finger, tippt euer Letztes, Herz, drücke zum letzten Mal Gefühle aus, o Sohn, ich werde nicht mehr bei dir sein und anvertraue dich Allah…“
Eine Floskel – oder empfindet meine Seele, was meine Finger schrieben? Der letzte Kaffee, der letzte Tee… und nur eine einzige Frage ist relevant: Habe ich Ihm gefallen? Alle anderen Fragen sind belanglos. Nur die eine: Habe ich Gewohnheiten gebildet, mit denen mein Herr, Allah, der Ur-Wahre und Ur-Schöne, zufrieden ist?
Falls nicht und ich tatsächlich leben sollte, beginnt demnächst der Ramadan. 30 Tage, in denen in den gewöhnlichen Ablauf meiner Tage von göttlicher Seite stark eingegriffen wird.
Tränen, was hält euch ab, warum nur fließt ihr nicht, beweinend mein bisheriges Sein?
Ob andere Menschen im Irrtum leben soll mich fortan nicht kümmern, lebe ich im Einklang mit Allah, dem Ur-Liebenden? Besitze ich die Eigenschaften Seines Geliebten? Eigne sie dir an oder sterbe beim Versuch es zu tun…